Lights Out
Inhalt:
Der kleine Martin lebt zusammen mit seiner Mutter in einem großen Haus. Nachdem der Stiefvater ermordet aufgefunden wurde, schleicht ein fremdes Wesen durch die Schatten des Gemäuers. Immer wenn das Licht erlischt steht eine dunkle Gestallt in den schlecht beleuchteten Ecken des Hauses. Bald schon bemerkt Martin das etwas nicht stimmt. Sogar seine Mutter scheint etwas mit dem dunklen Wesen zu tun zu haben. Als dann noch Martin´s Schwester Rebecca nach Jahren der Abwesenheit Wind von der Sache bekommt, fügen sich nach und nach die Puzzlestücke der grausamen Vergangenheit zusammen.
Review:
Naja, das was uns Produzent James Wan (Saw, The Conjuring) durch einen starken Trailer schmackhaft machen wollte, verfehlt leider recht großzügig sein Ziel. Das Erstlingswerk von David F. Sandberg basiert auf seinem gleichnamigen Kurzfilm, der recht populär bei Youtube lief. Wenn man sich das Video ansieht fragt man sich allerdings, ich zumindest, wieso man aus dieser langweiligen Geschichte, die am Ende sogar einen recht abgenudelten Jumpscare zu bieten hat, ein ganzer Kinofilm gemacht wurde? Denn genau das ist das Problem bei Lights Out. Der Film geht gerade mal knapp achtzig Minuten und man hat schon nach der Hälfte das Gefühl, dass die Luft bereits raus ist. Der Kurzfilm hat schon nicht sehr viel hergegeben und nun sollte das Ganze als abendfüllender Spielfilm in die Lichtspielhäuser kommen. Versteht mich nicht falsch, der Film ist nicht schlecht aber man merkt das hier und da einiges recht schnell runter gekurbelt wurde. Die Geschichte um das Wesen in der Dunkelheit ist schnell erzählt und die Szenen in denen das Licht an und aus geknippst wird, um die Spannung zu steigern, wirken recht schnell abgenutzt. Hier wäre mehr an Variationen von Vorteil gewesen.
Was die Schauspieler betrifft ist Teresa Palmer (Warm Bodies) mal wieder eine echte Augenweide und spielt ihre Rolle als Rebecca routiniert. Das war´s dann aber auch schon. Die Rolle der Rebecca ist ihr nicht auf den Laib geschrieben, weshalb sie auch recht scharf an der Grenze zum Austauschbaren entlang schleift. Maria Bello als Mutter hangelt sich auch irgendwie durch das dünne Drehbuch und ab und an wünscht man sich ihre schauspielerische Leistung als Mutter aus The Dark zurück. Gerade bei ihr macht sich die kurze Laufzeit bemerkbar. Hier wurde einiges bei der Hintergrundgeschichte schlichtweg entfernt oder gar weggelassen. Gabriel Bateman, was soll ich über ihn sagen, nun ja, irgendwie hat der kleine Kerl ziemlich genervt. Sein Overacting war teilweise nicht zu übersehen, obwohl es auch ab und an angenehme Momente gab, all zu schlecht war es dann doch nicht. Billy Burke macht auch kurz mit, wer Lights Out gesehen hat der weiß was ich meine.
Fazit:
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Ich hatte mich sehr auf den Film gefreut und war wohl deswegen so enttäuscht, als ich aus dem Kino ging. Dem Film hätte eine längere Laufzeit tatsächlich gut getan. Der Spannungsbogen ist kaum erreicht, da ist es auch schon wieder vorbei. Die Hintergründe werden nur kurz angerissen und manche Dinge, zum Beispiel, was genau mit dem Vater der Familie passiert ist, wird zwar angedeutet aber am Ende nicht mal ansatzweise aufgeklärt. Lights Out ist ein Horrorfilm für Menschen die selten Horrorfilme schauen. Für jemanden der schon einiges gesehen hat, ist dieser Film zwar ein nettes Bonbon aber meilenweit von einem Festmahl einfernt. Lights Out merkt man seine Herkunft deutlich an. Während bei Kurzfilmen wie MAMA noch echte Topfilme entstanden sind, wird bei Lights Out das nötigste aktiviert. Ich will niemandem den Film verderben, deswegen habe ich mich bei einigen Sachen in der Review zurück gehalten. Man sollte ihn unvoreingenommen sehen. Für zwischendurch ist der Film auf jedenfall einen Blick wert, aber ins Kino gehen muss man dafür sicherlich nicht.
Bildquelle: http://www.cinema.com.my/images/movies/2016/7lightsout1600_450.jpg