Universal Soldier

Inhalt

Vietnam 1969: Luc Deveraux (Van Damme), ein Soldat der in den letzten Tagen des Vietnam Krieges nur noch nach Hause will, erlebt wie sein Vorgesetzter Sgt. Andrew Scott ein Massaker an Einheimischen und GI’s verübt. Beim Versuch Scott aufzuhalten, töten sich beide im Zweikampf.

1991: Eine Sondereinheit, die sog: Universal Soldier werden da eingesetzt, wo die Regierung sie braucht. Die Truppe besteht aus gefallenen Soldaten, die für dieses Programm wiederbelebt und zu unbesiegbaren Killermaschinen trainiert wurden. Darunter befinden sich auch Deveraux und Scott, die keine Erinnerung mehr an ihr Leben davor haben. Als die Reporterin Veronika (Ally Walker)  hinter das Geheimnis der Universal Soldier kommt kann Luc, der sich in einer Stresssituation wieder beginnt zu erinnern, Veronica gerade noch vor Scott retten. Während Luc und Veronica nun von den „Unisols“ und deren Vorgesetzten gejagt werden, beginnt bei Scott die Vergangenheit wieder die Oberhand zu gewinnen. Getrieben vom Plan Luc und seine Begleiterin zu eliminieren, zieht Scott eine blutige Spur hinter sich her.

Die Magnetbänder

Ende Oktober 1992 kam Universal Soldier in die deutschen Kinos. Im April 1993 erschien der Film von VCL auf Video. Es dauerte nicht lange und im November desselben Jahres landete das Action Spektakel auf dem Index. Man muss schon zugeben, dass der Film für die damalige Zeit ziemlich ruppig daher kam. Umso verwunderlicher ist, dass das Ganze dann auch noch von einem Deutschen kam und demzufolge auch ein Teil des Budgets aus NRW, was übrigens auch heute noch der Fall ist.

Das könnte auch der Grund sein weshalb Universal Soldier unzensiert den Sprung ins Kino und auf VHS schaffte. Da deutsche Gelder im Spiel waren, war man vielleicht etwas gnädiger gestimmt. Wenn man sich einige anderen Titel von Van Damme und Lundgren (z.b. Geballte Ladung, Cyborg, Punisher oder Showdown in little Tokyo) aus der Zeit davor ansieht, fällt auf, dass diese es nie leicht bei uns hatten. Selbst nach Universal Soldier war Zensur noch immer ein großes Thema in den Filmen dieser beiden Actionstars. Daher verwundert es doch, dass eben gerade dieser Film, der nicht mit blutigen Szenen geizt, unbeschadet durchgekommen ist.

Doch kommen wir zu den VHS Auflagen. In meiner Zeit als Sammler sind mir insgesamt 5! Deutsche VHS Editionen untergekommen. Von diesen Existieren untereinander noch jeweils 1-2 Auflagen. Die bekannteste dürfte wohl die alte Erstauflage von 1993 (ganz links im Bild) sein. Diese existiert, soweit mir bekannt, nur als Hartbox mit aufgeklebtem Cover. Erst 1998 kam eine zweite FSK 18 Edition in kleiner Box (zweite von Links) als Einleger heraus. Wie bereits erwähnt hatte es die deutsche Fassung, abgesehen von der Indizierung, relativ leicht bei uns. Was dann allerdings Mitte der 1990er mit der jugendfreien FSK 16 Variante auf uns zu kam, war eine Rumpffassung, wie man es vorher von den FSK 16 Versionen von Cyborg oder Bloodsport kannte. 1994 veröffentlichte Screen Entertainment (vierte von links) die mir bekannte erste FSK 16 Fassung. An der Laufzeit konnte man gut sehen, dass zur Originalfassung eine knappe viertel Stunde fehlte.  In dieser Fassung kann man an einigen Stellen der Handlung kaum noch folgen, besonders das Finale wurde so rigoros zensiert, dass man beim Abspann nur noch Fragezeichen im Kopf hat und sich wundert, was überhaupt passiert ist.

 

Knapp ein Jahr später erschien auch von VCL eine jugendfreie Fassung. Leider gab man sich beim Label kaum Mühe und so wurde lediglich die Freigabe geändert und auf der rechten Seite der Hinweis eingefügt, dass es sich um eine „neu bearbeitete Fassung“ handelt. Die Laufzeitangabe wurde nicht korrigiert, was zur Folge hatte, dass der geneigte Käufer von sehr wenigen Zensuren ausgehen konnte. Egal was sich VCL dabei gedacht hatte. Sie schlugen zwei Fliegen mit einer Klappe, den Käufer was vorgaukeln und Kosten bei der Bearbeitung das Covers sparen.  Screen Entertainment hat es sich nicht so einfach gemacht, aber dafür den Hinweis zur Zensur dezent unter der Logline eingearbeitet.

Ab und an kamen dann in den 1990ern noch 1-2 Auflagen der FSK 16 Fassung dazu, die man lediglich erst an den Kassetten unterscheiden konnte. Angeblich existiert auch eine Erstauflage der FSK 16 Fassung, auf der der Hinweis, dass diese zensiert ist, komplett fehlt.

Das neue Millennium hatte gerade erst begonnen, und der Weg ins Digitale Zeitalter war nun zementiert. Die DVD hielt nun weltweit Einzug in die Haushalte. Kinowelt sicherte sich die Rechte an Universal Soldier und veröffentlichte den Film erneut. Meine Kopie habe ich damals für 2,99 D-Mark in einer Wühltruhe bei Globus gekauft. An sich nichts Besonderes, doch halt, die Kassette ist ab 18 und enthält den Film in besserer Bildqualität und vollständig unzensiert. Dementsprechend sollte diese Edition eigentlich auf dem Index stehen, was aber nie der Fall war. Vielleicht lag es daran, dass Kinowelt unter dem Sublabel MCP Sound und Media AG den Film veröffentlichte und somit unter dem Radar flog. Angeblich, laut ofdb, soll es auch eine Auflage direkt von Kinowelt geben, doch dieses habe ich nie gesehen.

Fazit:

Universal Soldier gehört zu den Meilensteinen der Actionfilme und ist gleichzeitig ein Abgesang auf die Filme der 1980er. Mit der Kombination aus Van Damme und Lundgren wurde durch die versierte Regie von Roland Emmerich ein durchgestylter Actionfilm geschaffen, der bis heute nichts an seiner Faszination eingebüßt hat. Mit Spektakuläre Actionszenen, man denke nur an die Szenen am Staudamm oder die Verfolgungsjagd in der Wüste, blutiger Action, einer Prise Humor und einem Schuss Romantik, besitzt Universal Soldier alle Zutaten für einen zeitlosen Klassiker.

Selbst nach 30 Jahren gehört Universal Soldier zu den all Time Favourites unter den Van Damme und Lundgren Fans auf der ganzen Welt. Sogar zu VHS Zeiten hatte beinahe jeder Haushalt, der über einen VHS Player verfügte, neben Terminator 2, Highlander oder Arielle die Meerjungfrau auch Universal Soldier als FSK 16 Fassung im Regal stehen. Und wie ihr ja anhand der etwaigen Auflagen sehen könnt, war auch diese Fassung beliebt.

Doch das sind alte Geschichten aus vergangenen Zeiten. Heute ist alles anders und alles, was auf dem Index stand, oder sogar verboten war, steht nun, als ob es nie anders gewesen wäre, unzensiert in den Fachmärkten und erfreut sich an einer Jugendfreigabe, die ohnehin die Jugend nicht interessiert. Alte Hasen wie wir oder einige, die diese Klassiker neu für sich entdecken, haben immer wieder ihren Spaß an diesen Filmen. Und genau wie damals ist uns die Freigabe so ziemlich egal.