Phantom der Oper

Inhalt:

Christine Day (Jill Schoelen) träumt von einer Karriere als Opernsängerin. Leider findet sie kein Stück, das ihr geeignet scheint, um damit die Opernführung von sich zu überzeugen. Also macht sich Christine auf den Weg in das alte Musikarchiv von New York um dort eine passende und einmalige Partitur zu finden. Zwischen all den Werken macht sie eine Entdeckung: Erik Destler (Robert Englund), ein längst vergessener Komponist, erschuf vor über 100 Jahren sein Magnum Opus, das leider unvollendet in den Archiven verstaubt. Trotz der Tatsache das Erik Destler zu Lebzeiten ein teuflisches Genie war, das des Nachts mordend die Straßen unsicher machte, ist sich Christine sicher, dass sie mit diesem Stück an der Oper ihrem Traum näher kommt. Beim Vorsingen kommt es zu einem Unfall, bei dem Christine bewusstlos wird. Als sie wieder erwacht befindet sie sich 100 Jahre in der Vergangenheit. Auch hier ist sie eine noch unbekannte Opernsängerin, doch sie hat bereits einen Fan: Erik Destler…

Wissenswertes

  • Der Film wurde erst mit einem x-Rating in den USA versehen. Erst nachdem der Regisseur die Gewaltszenen drastisch herunter gekürzt hatte, bekam der Film sein r-Rating.
  • Die berühmte Kronleuchterszene musste aus dem Drehbuch entfernt werden, weil Menahem Golan während dieser Zeit sehr wenig Geld hatte und mit der  Insolvenz von Cannon Films beschäftigt war.
  • Molly Shannons (Meg) Filmdebut.
  • Es sollte noch eine Fortsetzung geben, doch das Script wurde in House of Pain (ebenfalls mit Englund) abgeändert.
  • Jill Schoelen verbrannte sich in einer Szene durch Kerzenwachs die Schulter und einen Arm, ungeachtet dessen lies Regisseur Dwight H. Little Schoelen noch zwei weitere Takes spielen.

 

Das Phantom der Zensur

Das Phantom der Oper ist ein Paradebeispiel für die Zensur im eigenen Land und die Veröffentlichung in Deutschland. Wie bereits oben zu lesen, wurde der Film vorab für ein rentableres r-Rating zensiert. Als der Film dann in Deutschland veröffentlicht wurde, schnitt der Verleiher den Film um zusätzlich eine weitere Minute. Die alte FSK 16 VHS Fassung ist übrigens identisch zur FSK 18 Verleihversion. Laut OFDB gibt es allerdings einen Eintrag von einer „Fachkraft“, die anscheinend den Film nicht einmal gesehen, sondern lediglich das Cover im Regal seines hiesigen Supermarktes gesehen hat. Wäre dem nicht so hätte dieser „Experte“ beim genauen Vergleich mitbekommen, dass die kleine FSK 16 Fassung nicht zusätzlich zensiert wurde. Abseits dieses Unvermögens, ist daraus zu schlussfolgern, dass das alte Tape nur wegen der Trailer ab 18 war. Da der Film nie auf dem Index stand, lief er sogar einige Male unzensiert im Fernsehen.

Der Vergleich

Das Phantom der Oper erschien in insgesamt drei Auflagen in Deutschland. Links sehen wir die Erstauflage, in großer Box und rechts ist der kleine Einleger von Screen Entertainment zu sehen. Eine weitere Auflage war die kleine Kaufkassette von 21 Century, die bis auf die fehlenden Trailer und der geänderten Altersfreigabe komplett identisch zur Erstauflage in großer Box ist. Doch kommen wir nun zu den recht offensichtlichen Unterschieden der hier gezeigten Auflagen. Die kleine Box zeigt Screen Entertainment typischen Veränderungen wie den farbigen Rahmen, hier gelb, ein abgeändertes Titeldesign und den werbewirksameren Hinweis auf Freddy Krueger, welcher zusätzlich noch Falsch geschrieben ist.

Der Spine beider Editionen ist komplett verschieden. Während die 21 Century Auflage den kompletten Bereich nutzt, sieht die kleine Box eher aus als wäre sie direkt von Warner erschienen, nur eben mit anderem Logo.

Auf der Rückseite der Erstauflage sind mehrere Szenenbilder zu finden, während die kleine Box lediglich drei Bilder zeigt. Interessant dabei ist dass das Bild, auf dem das Phantom einem der Schurken die Kehle aufschneidet noch besser zu sehen als auf der Erstauflage. Dieses Bild stammt übrigens aus einer der unrated Szenen die leider in der fertigen Fassung fehlen. Eines der wenigen Länder, die dieses Bild auf dem Cover haben, ist die deutsche VHS.

Die Kassetten selbst sind sehr schlicht gehalten und entsprechen der damaligen Zeit.

 

Fazit:

Das Phantom der Oper ist sicherlich kein Meilenstein der Filmgeschichte. Allerdings muss man zugeben das Regisseur Dwight H. Little hier einen fiesen, kleinen dreckigen Film geschaffen hat, der auch noch in der regulären Fassung, den ein oder anderen blutigen Moment zu bieten hat. Jill Schoelen als Objekt der Begierde sieht wie immer zum Anbeißen aus und Robert Englund spielt das Phantom souverän und wesentlich gehaltvoller als Freddy Krueger. Mittlerweile ist Das Phantom der Oper unzensiert ab 18 auf DVD und Bluray erhältlich. Jeder der abseits der normalen Slasher ala Jason, Freddy oder Michael ein wenig Abwechslung sucht und mit der Szenerie eines dreckigen Londons mit vernebelten Straßen und muffigen Bordellen etwas anzufangen weiß, der sollte sich den Film nicht entgehen lassen. Das Phantom der Oper ist gut gealtert und macht immer noch Spaß, eine klare Kaufempfehlung!