Chucky 3
Inhalt
Einige Jahre sind seit dem Vorfall in der Spielzeug Fabrik vergangen. Andy ist nun 16 Jahre alt und geht auf eine Militärakademie. Dort angekommen, weht ihm gleich ein frostiger Wind entgegen. Die Ausbilder sind echte Kotzbrocken und Andy tut sich schwer Anschluss zu finden. Doch wäre das nicht schon schlimm genug erreicht ein Paket die Akademie welches an Andy adressiert ist, leider findet der jüngst Kadett das Paket und lässt unbeabsichtigt die Mörderpuppe Chucky wieder frei. Während Andy noch nicht genau weiß, was ihn noch alles erwarten wird, stapeln sich nach und nach die Leichen.
Wissenswertes
- Ursprünglich sollten mehrere Chuckys in diesem Teil in die Geschichte eingearbeitet werden, aus Budgetgründen wurde das jedoch verworfen.
- Für eine bessere Lippensynchronität wurde hier im Franchise zum erstmals CGI benutzt
- Der Film erschien knapp 9 Monate später und spielt aber 8 Jahre nach den Ereignissen aus Chucky 2
- Durch den immensen Druck seitens Universal, Chucky 2 war noch nicht einmal in den Kinos angelaufen, musste Don Mancini bereits am Script für Teil 3 arbeiten.
- John Ritter sollte ursprünglich einen Wachmann spielen, der einige Kinder beim Betreten der Puppenfabrik erwischt.
Chucky 3 und warum ihn keiner so richtig mag
Chucky 3 könnte sehr gut als ein ungeliebtes Stiefkind der Serie bezeichnet werden(lediglich Chuckys Baby spaltet die Fangemeinde noch mehr). Der massive Zeitsprung, die unterkühlte Atmosphäre, sowie das Fehlen von beliebten Figuren aus den Vorgängerfilmen, machten es dem Abschluss der Originaltrilogie noch nie leicht. Aber das macht Chucky 3 auch zu einem perfekten Beispiel für die Gier der großen Studios. Kaum war Teil 2 im Kasten, wollte Universal sofort eine Fortsetzung. Was Drehbuchautor Don Mancini in arge Bedrängnis brachte und ein Skript zusammen schustern musste, damit die Studiobosse sich fröhlich die Hände reiben konnten. Leider merkt man das dem Film in vielen Punkten an. Die Charaktere sind nicht wirklich greifbar und besitzen kaum bis keine wirklichen Sympathie Momente. Die gesamte Geschichte schleppt sich von Kill zu Kill und wird durch kleine Fäden zusammengehalten. Dennoch muss man sagen, dass der Film trotzdem nicht schlecht ist und sogar Spaß machen kann. Bewusst wurden bestimmte Szenen durch Entschleunigung und dem Einsatz von einem gelungenen Score aufgewertet. Auch der Showdown im Freizeitpark und die teils recht blutigen Effekte können überzeugen. Der zynische Humor und die sehr ausgeprägte Screentime der Killerpuppe lassen den ein oder anderen Hänger vergessen, und machen das Pacing der Geschichte erträglicher. Chucky steht hier wesentlich mehr im Vordergrund als in den Vorgängern, was sich unweigerlich auf die Tiefe der menschlichen Hauptfiguren auswirkt und die hier bereits erwähnte, nicht vorhanden Sympathie dieser somit fördert.
Der Vergleich
Chucky 3 erschien Anfang November 1992 auf VHS und war wie bereits die Vorgänger komplett unzensiert. Natürlich lies daraufhin der Jugendschutz nicht lange auf sich warten und setzte den Film nach knapp 3 Monaten auf den Index. Man könnte meinen, dass der Antrag schon fertig war, noch bevor überhaupt ein Exemplar das Kopierwerk verließ. Dafür dass unsere Bürokratie langsamer mahlt als eine Mühle bei Windstille, ist diese Geschwindigkeit schon erstaunlich. Da Chucky 3 trotz aller misslichen Umstände sehr solide im Verleihgeschäft lief, dauerte es auch nicht lange und mit der Indizierung im Jahr 1993 erschien dann auch die zensierte FSK 16 Fassung für die Kaufhäuser. Knapp 3 Minuten wurden entfernt, sogar Dialoge hat der Cutter unter den Teppich gekehrt, was angesichts des Inhalte sehr nach der Angst vor einer erneuten Prüfung aussah. Hier hat man den Zynismus zu ernst genommen und ging auf Nummer sicher.
Beide Boxen unterscheiden sich nicht nur in der Größe. Auch wurde, wie immer, der Hinweis zur vorliegenden Fassung unter dem Titel der FSK 16 Fassung platziert. Das frischere Logo von Universal wurde ebenfalls benutzt.
Bei genauerer Betrachtung ist zu erkennen, dass die Haut von Chuckys Gesicht unterschiedlich saturiert ist, und bei der FSK 16 Fassung eher ins gelbliche fließt. Mich persönlich wundert ja, das der Blutstropfen im Mundwinkel nicht entfernt wurde.
Die Rückseite beider Editionen wurde ebenfalls dem etwaigen Markt angepasst. Interessant ist allerdings, dass wie bereits bei den beiden Editionen vom Vorgänger die Laufzeiten nicht korrekt sind. So läuft der Film als FSK 18 Fassung 86 Minuten und die FSK 16 Version 83 Minuten.
Der bereits erwähnte Gelbstich ist hier auch wieder erkennbar, somit kann man sagen, dass man es sich bei einer Farbkorrektur ziemlich einfach gemacht hat.
Die Kassetten selbst unterscheiden sich, wie üblich bei CIC, stets stark voneinander.
Fazit
Was man auch immer von Chucky 3 halten mag, er ist trotz aller Widrigkeiten ein unterhaltsamer Film, der mit blutigen Effekten und einer gehörigen Portion Zynismus punkten kann. Trotzdem bleibt bei alledem ein leicht fader Beigeschmack. Verwunderlich ist allerdings, dass der Film für die damalige Zeit komplett unzensiert erschienen ist. Fakt ist, dass KEIN einziger Chucky Teil in Deutschland für Erwachsenen zensiert wurde. Wenn man da an Jason, Michael oder Leatherface denkt, sieht das Ganze schon anders aus. Chucky 3 macht nach all den Jahren noch immer großen Spaß und hebt sich auch aufgrund seiner Machart und den großartigen Puppeneffekten von der Masse heutiger Produktionen ab. Bis Heute ist der Film unzensiert auf VHS, DVD und Blu-ray erhältlich und das meist schon für kleines Geld. Die alte FSK 16 VHS dagegen ist sehr schwer zu bekommen, aber dürfte ohnehin nur für die extra harten Fans interessant sein.
Hier findet ihr noch einen Artikel zu Chucky 2.