Der Blob (1988)

 

Der Blob von 1988 ist ein Remake des gleichnamigen Klassikers mit Steve McQueen.

Inhalt:

Nahe einer kleinen Stadt schlägt ein Meteor ein. Der örtliche Hobo ist Zeuge des Absturz und wird auch gleich beim Inspizieren der Absturzstelle von einer rosa-gallertartigen Glibbersubstanz angefallen. Der junge Brian Flagg (Kevin Dillon) findet den armen Kerl zusammen mit der Cheerleadern Meg Penny (Shawnee Smith) und ihrem Freund. Im Krankenhaus weiß auch niemand Rat und bevor man überhaupt ein EKG oder sonstiges vornehmen kann, ist der Glibberhaufen bereits gewachsen und macht sich auf, um alles und jeden zu absorbieren. Für Brian und Penny beginnt eine Odyssee durch die Nacht bis plötzlich Militär ins Spiel kommt.

Zum Film:

 

81gX4NAVpUL._SL1500_Der Blob ist ein Highlight unter den 80er Jahre Horrorfilmen, mit seinem unverwechselbaren Look und den harten Effekten die noch gebaut wurden und nicht im PC entstanden sind. Ein Klassiker der in keiner Sammlung fehlen darf. Wer "Blobi" noch in seinen Regalen braucht, hat hier die Chance sich mit dem Original und dem hier besprochenem Remake voll zu schleimen.

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Wer kennt ihn nicht, den rosa Schleimhaufen, der den ganzen Tag nur menschlichem Fleisch hinterher glibbert!? Ja, „Blobi“ ist wahrlich einer der ganz Großen, unter den fiesen Meuchelmördern in der Filmindustrie. Er kommt ganz ohne Worte aus und wächst mit seinen Aufgaben, getreu nach dem Motto: „Du bist was du isst!“ Da werden arme Penner vollgeschleimt, jugendliche Teenies kurz vorm Geschlechtsverkehr einfach ausgelutscht, unterbezahlte Köche durch Abflussrohre gesaugt und selbst vor nervigen Drecksgören macht „Blobi“ nicht halt. Bei solchen Aussichten ist es verwunderlich, dass Der Blob damals komplett unzensiert von der FSK mit einer 18er Freigabe durchgewunken wurde. Normalerweise wäre dieser Streifen ein Top-Anwärter für Schnittauflagen und folgender Indizierung, inklusive einer möglichen Beschlagnahmung gewesen. Aber irgendwie hatten die Prüfer wohl einen guten Tag und konnten „Blobi“ wohl nicht böse sein, bei all seinen Naschereien verständlich. Doch RCA wollte natürlich auch das „Blobi“ die Kids erreicht, und so wurde eine Fassung erstellt die um 4 Minuten zensiert wurde, um eine Freigabe ab 16 Jahren zu bekommen.

Hier zeige ich euch einen Vergleich der Hollywood Hits Versionen von RCA, die es als unzensierte Version und gekürzte Kaufhausfassung gibt.

FSK 18 von 1990                                                                                                 FSK 16 von 1992

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Mit dem Beginn des VHS Verkaufbooms Anfang der 1990er dachte sich RCA: „Lasst uns die guten alten Hollywood Hits wieder aufleben.“ Und so kam es, das viele Klassiker wieder in edlem weißen Design aufgelegt wurden. Den Blob gab es damals zusammen mit „Gate 2“ und „Der Kuss“ in einer schicken Pappschuberbox. Es gab sehr wenig Exemplare davon. Vermutlich war diese exclusiv für die Berthelsmannclubkette gedacht, so ähnlich wie bei dem Warner Dreierpack, dass ich bereits bei „Nightmare 2 Die Rache“ angesprochen habe.

Aber kommen wir zum Hauptunterschied dieser beiden Exemplare.

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Schwarz und weiß, wie Yin und Yang, so hat alles Gute auch sein schlechtes. Hier in Form der Hollywood Hits. Ganz klar, kann man am unteren Bildrand, bei der neuen Auflage den Zusatz:       NEU ÜBERARBEITETE FASSUNG lesen. So klein wie möglich und ohne klare Worte hat hier Columbia Tristar eine ganz eigene Vorgehensweise entwickelt. Damals, wie Heute, mussten neu überarbeitete oder bearbeitete Fassungen nicht zwangsläufig heißen, dass es sich hier um Zensur dreht. Manch einer dachte, dass es sich um die Überarbeitung des Bildes oder des Tones handelte. Und somit wurde das Ganze zur Auslegungssache, bis man das Ganze in den Player legte.

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Auf der Rückseite wird es etwas seltsam. Nicht nur das mal wieder die Laufzeitangabe falsch ist, nein, auch die Lauflänge der unzensierten Version ist nicht richtig. Bei beiden steht 92 Minuten, doch die Uncut läuft 91 Minuten und da bei der 16er Fassung 4 Minuten fehlen, läuft diese also 87 Minuten. Auf den ersten Blick wurden sogar alle Bilder übernommen, fast alle!

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Bei der 16er Version wurde ein harmloseres Bild verwendet. Dort sehen wir Brian und Penny, während bei dem 18er Cover Penny einen Soldaten im Schutzanzug auf die Seite rollt und sein Arm angeschlabbert am Boden festklebt. Diese Szene fehlt tatsächlich in der 16er. Wenigstens war man fair zum Endverbraucher. Eigentlich ist dieser Materialaustausch trotz allem lächerlich, da weitaus heftigere Bilder bei der Cutversion auf dem Cover verblieben sind, die auch tatsächlich für Sekundenbruchteile in der jugendfreien Fassung auftauchen.

Fazit:

Der Blob macht mir auch nach all den Jahren immer noch Spaß und braucht sich selbst nach 3 Jahrzehnten nicht vor den heutigen Horrorfilmen zu verstecken. Wenn man bedenkt, dass handgemachte Spezialeffekte den Computereffekten weichen mussten und das heute als der unübertroffene Standard gilt, wünscht man sich „Blobi“ zurück damit er all diese „Macher“ gehörig wegschlabbert.

Zum Abschluss noch die Rückenansicht und die beiden Kassetten.

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