Ritter der Dämonen
Ritter der Dämonen Inhaltsangabe:
Brayker (William Sadler) ist auf der Flucht vor dem Collector, einem dämonischen Wesen in Menschengestalt (Billy Zane). Auf seinem Weg gelangt er in ein Hotel, das einst eine Kirche war. Wie sich bald herausstellt ist der Collector nicht hinter Brayker, sondern einem alten Relikt her. Dieses birgt das Blut Christi und ist eine nützliche Waffe im Kampf gegen Dämonen. Als Brayker sich weigert das Relikt dem Collector auszuhändigen, entfesselt er eine Horde Dämonen. Eingeschlossen in dem alten Hotel beginnt für Brayker und einen Handvoll Bewohner (u.a. Jada Pinkett) eine Nacht ohne Morgen.
Ein kurzer Auftritt
Es war 1995 und ich war ungefähr zwölf Jahre alt, als mir in der Schule, der aus „besserem“ Elternhaus stammende verwöhnte kleine Banknachbar mit seinem dreckigen Grinsen von Ritter der Dämonen erzählte. Er hatte sich damals den Film von seinem Vater aus der Videothek ausleihen lassen und verbrachte das Wochenende damit die Kassette hoch und runter zu schauen. Im Nachhinein betrachtet war das noch das ungefährlichste, was sein Vater ihm in die Hände gab, aber das ist eine andere Geschichte. Nachdem ich mir nun den halben Tag anhören musste, wie hart Ritter der Dämonen ist, war ich natürlich „heiß“ auf den Streifen und wollte mir den Film am übernächsten Wochenende selbst ausleihen. Was soviel bedeutet, dass ich einen volljährigen Kumpel davon überzeugen musste mir den Film zu leihen, was in Anbetracht der Tatsache, dass dieser Freund nicht viel mit Horrorfilmen anfangen konnte, eine gewisse Hürde darstellte. Doch sollte es gar nicht so weit kommen denn als wir in der Videothek waren, wurde uns von der desinteressierten Hippi-Studentin auch liebevoll Videothek-Karin genannt (sie hieß Karin) mitgeteilt, dass sie den Film nicht mehr verleihen durften, da er vom Verleih zurückgezogen wurde, weil er zu brutal sei! „ACH DU SCHEISSE“, entwich es mir lautstark, mit halb geöffnetem Mund zur besten Stoßzeit am Freitagabend. Danach marschierten wir behutsam, als wäre nichts gewesen, aus dem Laden. Einige Minuten später, enttäuscht und die Tatsache ignorierend, dass mein Freund höchst peinlich berührt von der Situation stillschweigend seinen Burger von „MacDoof“ neben mir im Auto in sich hineinschlang, malte ich mir aus welch schallendes Gelächter mich am Montag von besagtem Arschlochkind erwarten würde. Ja es war tatsächlich wahr, Ritter der Dämonen wurde nach zwei! Wochen von CIC wieder zurückgezogen, da dem Verleih eine Beschlagnahmung drohte. Ein knappes halbes Jahr später wurde der Film lediglich indiziert. Bis dahin waren allerdings die meisten Kopien bereits aus den Regalen verschwunden. Eine ganze Weile lang war der Film neben Tanz der Teufel einer der Meistgesuchten Mainstream Tapes, zumindest in unserer Gegend, die teilweise im dreistelligen Betrag gehandelt worden. Es sollte knapp zehn Jahre dauern bis ich den Film auf VHS in meinen Händen hielt. Zuerst war die VHS natürlich ein kleiner Heiliger Gral, während die erste DVD, so hatte ich das Gefühl irgendwie kaum wahr genommen wurde.
Der Vergleich
Im Grundprinzip sind beide Medien von der Gestaltung her identisch. Lediglich in den Feinheiten sind Unterschiede zu erkennen. Das Covermotiv der DVD bietet mehr Bildinformationen an den Seiten und wurde um die typografischen Eigenschaften reduziert. So fehlt im Gegensatz zur VHS der Slogan unter dem Titel „Ready for your deadtime story?“, die Credits und der Hinweis das es sich um Geschichten aus der Gruft handelt wurde ebenfalls nach oben verschoben. Auf farblicher Ebene hat die DVD einen Grünstich und leider wurde die lila eingefärbte Titelschrift der VHS durch ein komplettes Grün ersetzt.
Hier könnt Ihr im Detail die genannten Unterschiede noch einmal besser erkennen.
Der Spine beider Editionen ist bis auf einige farbliche Unterschiede und die aktuelleren Logos identisch. Hier hat man sich sehr dicht an der VHS orientiert.
Die Rückseite der DVD ist ebenfalls stark an die VHS angelehnt. Lediglich die Anordnung der Szenenbilder, der jeweilige Bildausschnitt und leichte Farbvariationen unterscheiden sich hier und da bei beiden Medien.
Die VHS mit der weißen Klappe sieht auch Heute noch edel aus. Die DVD ist wie gewohnt zeitgemäß gestaltet.
Fazit:
Ritter der Dämonen hat eine ungewöhnliche Vergangenheit in Deutschland. Damals aus Angst vor dem Verbot vom eignen Verleih eingezogen, ist der Film heute unzensiert mit einer Freigabe ab 16 überall in den hiesigen Märkten zu finden. Die über zehn Jahre später erschienen DVD (2006) wurde damals ebenfalls indiziert. Erst 2016 wurden alle bis dahin erschienen, geprüften Fassungen von der Indizierung befreit und neu geprüft. In Anbetracht der Tatsache das der Film auch heute noch einige recht herbe FX zu bieten hat, wundert mich diese Entscheidung trotzdem. Immerhin erscheinen auch heute noch Filme in zensierter Fassung die uncut wesentlich weniger an grafischem Material zu bieten haben. Ritter der Dämonen hat mehrere Auflagen auf DVD und Bluray spendiert bekommen. Inhaltlich und technisch kann ich jedem nur die Editionen aus dem Hause Koch ans Herz legen. Hier stimmt alles!
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