Deep Star Six

Kurz vor Sommerbeginn 1989 erschien Deep Star Six in den deutschen Kinos, zumindest in den alten Bundesländern. Wer auf der anderen Seite der Mauer auf schreckliche Ungetüme im Meer gespannt war, durfte dafür die Wiederholung der Olsenbande auf Jütland (damals noch: Die Olsen-Bande: Goldgräber am Nordseestrand)  im Fernsehen bestaunen. Ein Zustand der selbst bald in den tiefen der Geschichte versinken sollte. Das Ende der 1980er war nicht nur vom Untergang der DDR geprägt, nein, auch einige Filme stürzten sich thematisch in den Abgrund und somit wurde 1989 zum Jahr, in dem die drei bekanntesten Unterwasser/Monster/Überlebenskampf-Filme herauskamen. Da wurde uns im Februar Leviathan von George P. Cosmatos kredenzt, im April kam dann eben Deep Star Six von Freitag der 13. Regisseur Sean S. Cunnigham und im September durften alle das Highlight des Jahres The Abyss von James Cameron begutachten.

Handlung von Deep Star Six

Bereits seit 6 Monaten ist die Crew der Deep Star Six auf dem dunklen Meeresboden mit ihrer Arbeit beschäftigt. Das Leben spielt sich zwischen den engen Korridoren ab. Ihr Auftrag lautet eine Raketenabschussbasis auf dem Meeresboden zu errichten. Das Letzte was noch fehlt ist die Sprengung einer Tiefseehöhle. Als sie das Gestein zum zerbersten bringen, befreien sie ein riesiges Unterseemonster. Nun macht das Ungetüm jagt auf die Besetzung der Deep Star Six. Eingeschlossen auf dem Meeresboden kämpft die Besatzung um ihr Leben.

Die VHS Auflagen

Selbst Heutzutage behaupten noch Einige das Leviathan und Deep Star Six nur billiger Abklatsch von The Abyss seien, wenn dem allerdings so wäre, hätte man die Filme erst nach James Camerons Klassiker veröffentlicht, was vielleicht, gemessen an den Einspielergebnissen der Beiden sogar besser gewesen wäre.

Als dann Deep Star Six mit einer Freigabe ab 18 Jahre auf VHS veröffentlicht wurde, bekamen die Menschen in Deutschland eine an Gewalt unzensierte Fassung spendiert. Leider gab es einige Handlungskürzungen von mehreren Minuten, die allerdings nie ins Gewicht fielen und dem Film tatsächlich ehr gut getan haben, zumindest habe ich das so empfunden. Was ich ebenfalls noch erwähnen möchte ist, dass Cannon VMP mit seiner Hartbox Erstauflage die wahrscheinlich weltweit schönste VHS Edition dieses Films produziert hat.

Doch wie sollte es auch anders sein wurde neben der FSK 18 Fassung auch eine an Gewalt zensierte FSK 16 Version für die Kaufhäuser angefertigt. Die Erstauflage dieser FSK 16 Version erschien ebenfalls in Pappe und ist zusammen mit der großen Hartbox Gegenstand dieses Vergleichs!

 

Der VHS Vergleich von Deep Star Six

 

                                            FSK 18                                          FSK 16

Die blauen Streifen von UV dürfen natürlich nicht fehlen, wobei man zugeben kann, hier passen die Farben zusammen. Leider verdeckt der untere Teil ein Stück vom Monster und die Stelle an der einmal die Credits saßen. Das Cannon/VMP Logo oben rechts musste auch weichen. Bei genauerer Betrachtung ist mir allerdings noch etwas interessantes aufgefallen:

Auf den Zweiten Blick sieht es für mich so aus als hätte UV eine leichte Zensur auf dem Cover vorgenommen. Während bei der FSK 18 Box der Lebenssaft des halbierten Tauchers in strahlendem Rot austritt, wirkt die Verletzung beim Taucher der FSK 16 ehr als würde aus ihm der pure Möhrensaft ausströmen. Das die Farben über die Jahre nur verblasst sind kann hier ausgeschlossen werden, da alle anderen Farbbereiche mit dem der FSK 18 Edition übereinstimmen.

Am Spine dieser beiden Auflagen von Deep Star Six kann man die damalige Vorgehensweise der Firmen gut erkennen. Während die FSK 18 noch groß und breit mit einer ungekürzten Fassung wirbt, wird dem Kunden der FSK 16 Fassung vorenthalten dass es sich hier um eine zensierte Fassung handelt. Der Hinweis auf eine zensierte Fassung war bei UV zu Beginn meist nur auf dem Spine zu finden. Erst später kam dieser auch auf das Frontcover.

Die Rückseite beider Editionen könnte unterschiedlicher nicht sein und entbehrt auf der kleinen Box, neben der farblich schöneren Gestaltung, auch ein Szenenbild. Interessant ist allerdings das zwei Bilder auf der UV Box an den Seiten mehr Bildinformationen haben. So ist z.b. auf dem Bild mit der Beratung der Crew am linken Rand noch der Kopf vom Bösewicht „Snyder“ (Miguel Ferrer R.I.P) zu erkennen und das „Kuschelkombinat“ unserer Hauptprotagonisten steht ebenfalls in einem anderen bildlichen Verhältnis.

Hier sehen wir im Detail das Bild von der Kuschelfraktion im Film. Die UV zeigt die Szene im Querformat, während die Cannon Box passend dazu in die „Höhe“ geht. Unten ist das bereits angesprochene Bild mit Miguel zu erkennen.

Ach ja, was waren das doch für Zeiten in denen die Covermotive nochmal extra auf dem Tape selbst zu finden waren. Leider hat es meinen seitlichen Sticker über die Jahre leicht mitgenommen. Die UV Version gibt sich wie gewohnt „günstig“.

Fazit:

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Deep Star Six gehört sicherlich nicht zu den „Mega Monster Movies“ der Neuzeit, aber man muss dem Unterwasserhorror von Cannon zugestehen, das hier ein kurzweiliges Vergnügen mit toller Optik, praktischen, teils recht blutigen, Effekten und hübsch anzusehenden Darstellerinnen produziert wurde. Zudem gibt Miguel Ferrer als durchgeknallter „Snyder“ hier eine tolle Paraderolle ab und ist eine Bereicherung für den Film. Ich kann Deep Star Six nur jeden ans Herz legen, der mal wieder Lust auf ein tolles B-Movie aus dem Hause Cannon hat!