Interceptor

Inhalt:

Peckard (Nick Cassavetes) und seine Gang terrorisieren ihr Heimatstädtchen, mit roher Gewalt und ihren schnellen Autos. Als eines Tages ein Phantom auftaucht, verändert sich das Gleichgewicht zwischen Terror und Angst. Den das Phantom besitzt einen übernatürlichen Wagen, mit dem er Jagd auf Peckards Gang macht. Peckards Freundin Keri (Sherilyn Fenn) wirft in dieser Zeit ein Auge auf den Neuen (Charlie Sheen) in der Stadt. Der ihr unbekannte junge Mann besitzt eine unglaubliche Anziehungskraft auf sie, was auch Peckard nicht verborgen bleibt. Während der geheimnisvolle Rächer weiter sein Unwesen treibt, kommen sich Keri und der Fremde immer näher.  Doch nichts ist wie es scheint und manchmal ist die Liebe stärker als der Tod!

Wenn Keri halb im Wasser steht, der Bikini gerne flöten geht!

Irgendwann in den 1990er Jahren lief Interceptor auf RTL, in einer Action Reihe. Da ich ja noch ein kleiner Mann war, der während der Schulzeit nicht bis spät in die Nacht vor der Mattscheibe hängen durfte, erledigte mein VHS Recorder die nötigen Vorgänge, damit ich mir gleich nach der täglichen Entlassung aus der Vorhölle, entspannt zu Hause meiner Filmsucht frönen durfte. Und was soll ich sagen: Ein Hammer Film, mit tollen, fast schon zeitlosem Soundtrack und einer Sherilyn Fenn, bei der die pubertären Gedanken nicht immer keusch blieben! Getreu nach dem Motto: Wenn Keri halb im Wasser steht, der Bikini gerne flöten geht! Wer sich in dieser Szene nicht gleich verliebte, dem konnte keiner mehr helfen!

Wissenswertes

1. Während der Dreharbeiten kam es zu einem Unfall, bei dem der Kameraassistent Bruce Ingram verstarb. Ein Kamerawagen war überladen und überschlug sich während einer Verfolgungsjagd.

2. Johnny Depp hatte während der Dreharbeiten ein Verhältnis mit Sherilyn Fenn und wohnte während des Drehs sogar mit ihr im Hotel.

3. Der Film wurde in nur 27 Tagen gedreht und Johnny Depp wurde die Rolle von Jake und Oggy angeboten.

Die VHS

Im Oktober 1987 erschien Interceptor auf VHS, nachdem er im selben Jahr, während des Sommers noch im Kino gelaufen war. Leider wurde der Film nur leicht gekürzt veröffentlicht. Der ohnehin blutarme Streifen wurde in allen Gewaltszenen zensiert, nur um ihn ab 16 freigeben zu können. Ich bezweifle, dass er selbst damals unzensiert höher bewertet worden wäre. Der Fakt, dass es um Selbstjustiz ging war da sicherlich schwerwiegender.

Es sollt aber noch einige Jahre dauern bis ich die Erstauflage in der großen Hartbox von VCL, mit aufgeklebtem Cover, in mein Regal stellen durfte. Später kam noch die kleine Kaufbox dazu. Um diese beiden Auflagen dreht es sich in diesem Artikel und wir schauen ein weiteres Mal, was sich für Unterschiede ergeben.

 

Der Vergleich

Die Erstauflage (links) hat einen leichten Gelbstich, was aber auch daran liegen kann, dass der ehemalige Videothekar ein großer Freund vom Rauchen am Arbeitsplatz war. Allgemein ist die VCL Version etwas dunkler als die Edition von Screen Time. Am oberen Bildrand sind der Name des Hauptdarstellers und der Catchphrase rosa, während die kleine Box an der Stelle ins rot tendiert.

Besonders der Titel unterscheidet sich in seinen Blautönen von der jeweils anderen Auflage.

Der Spine der Screen Time Edition besitzt den, für diese Zeit typischen, Strichcode. Hier war einmal mehr „der Geist des praktischen Arbeitens“ unterwegs. Die alte VCL Box ist in ihrer Erstauflage mit dem Rundrücken erschienen, während die Zweitauflage einen flachen Spine besitzt.

(Entschuldigt die schlechte Qualität, hier war wohl die unscharfe Susi am Werk). Die Rückseite beider Edition weist kleine Unterschiede auf. Besonders im unteren Bildrand weichen die Angaben leicht ab. Beim Szenenfoto mit dem brennenden Wagen ist deutlich zu erkennen, dass die VCL Edition mehr ins Blaue geht, während Screen Time einen kleinen lila Stich besitzt.

Die Kassetten selbst zeigen sehr gut, wie billig die Screen Time Edition bedruckt wurde. Die Screen Time Auflagen waren meist ohnehin die Zweitverwurstung der VCL Editionen. Dazu gab es noch eine dritte Auflage in großer Box als Einleger und eine kleine Box für den Verkauf, beide direkt von VCL.

Fazit:

Interceptor (im Original: The Wraith) wird von manchen sogar als so schlecht bezeichnet, dass er wieder gut ist. Sicherlich hat der Film keinen Oscar verdient, aber er macht auf alle Fälle mehr Spaß, als der ein oder andere schwermütige Oscar Klassiker. Ganz egal wie man den Film sieht, bis heute gehört er zu den kleinen aber feinen B-Movies, die ihre ganz eigene Atmosphäre haben, die so einmalig ist, um als unverwechselbar zu gelten. Alle DVDs und Blu-rays sind unzensiert erschienen. Die alte Marketing DVD besitzt sogar noch ein Special, in dem die damaligen Schnitte der VHS gezeigt werden.